Mini Leitfaden für den Laptop

Wer kurz vor Weihnachten noch mal schnell einen günstigen Laptop sucht oder gar bei ebay am rumstöbern ist, der fragt sich nach einer Weile ob es wirklich einen so großen Unterschied macht einen i5 oder AMD 8er drin zu haben und was ist jetzt mit dem ollen Celleron?

Leider ist es nicht mehr so einfach wie vor einigen Jahren wo man einfach mal geschaut hat was die Herzzahlen so von sich gaben. Das hat am Ende des Tages leider nicht mehr viel zu sagen.

Wer nur Rohdaten in Sachen CPU sucht dem ist vielleicht mit dieser Liste schon geholfen:

http://www.notebookcheck.com/Mobile-Prozessoren-Benchmarkliste.1809.0.html

und noch so eine Liste: http://www.cpubenchmark.net/

Wer nun denkt das ein i7 sicherlich besser ist als ein i5 oder i3 oder Pentium M, dem sei gesagt das er sich irrt. Es kommt noch auf die Generation an. Ein neuer i3 schlägt einen alten i5 meistens. Ein alter i7 wird gern mal heiss oder hat eine GPU verbaut die heute keinen Wert mehr hat. Also nehmt Euch die Zeit und schaut die CPU eures Wunschgerät doch einfach mal in der oberen Liste nach.

Mein Bester Rat für Euch, sucht das Ding in hundert verschiedenen Test. Die CPU alleine bringt nix wenn das Gehäuse auseinander bricht.

Nehmt zum Beispiel einen Acer. Was bringt mir das Gerät wenn es eine Geile CPU hat? Nix. Es fällt kurz nach einem Jahr auseinander und wärend der Garantie war es schon ein paar mal weg zu Reparatur. Wenn ich Glück habe, habe ich ein Montagsgerät und alles ist in Ordnung. Dennoch dumm gelaufen, da die komponenten nicht annähernd aufeinander abgestimmt sind, schlechte Kühlung drossel die CPU nach einen halben Stunde und so weiter.

Also jetzt wo ich soweit bin das ihr keine Lust mehr habt einen Laptop zu suchen fangen wir doch mal ganz am Anfang an.

„Wozu soll das Ding den genutzt werden?“

Das ist mal die wichtigste Frage die oft unterschätz wird, vor allem, wenn kombiniert mit der Frage „Was darf er den kosten?“

Wenn es wirklich nur zum surfen auf dem Sofa ist, EMails checken und ab und an in die Küche geschleift wird wegen einem leckeren Rezept dann beschränken wir uns doch schon auf ein kleines, leichtes Netbook mit einem Atom Prozessor.

Vorsicht, wenn ihr vorwiegen Gamingseiten am surfen seit und Euch Videos rein zieht und die Dinger gut laufen sollen, jetzt sind wir schon an der Grenze angelangt. Jetzt brauchen wir einen bestimmten Atom Prozessor und oder gar noch einen Grafik Chip mit drauf. Doch wenn ihr dort surft, wisst ihr eh was ihr wollt und werdet vermutlich eine Kiste raussuchen die nie gut genug sein kann.

Also worauf achten wir jetzt bei einem normalen Laptop. Normal im Sinne von ich brauch das Ding zum arbeiten.

Fangen wir bei den Kleinigkeiten an. Wenn ihr das Ding nur daheim stehen habt ist Gewicht und Akku Laufzeit komplett egal. Wenn nicht sollten wir schon schauen das wir bei 15 Zoll oder kleiner bleiben. Wenn s tot wichtig ist das der Akku eine Ewigkeit hält, auf keinen Fall ein Gerät nehmen das gerade erst auf den Markt gekommen ist, nehmt eins von dem ihr mehrere Reviews gelesen habt und das von echten Menschen schon genutzt wurde. Die Angaben von Herstellern zu Akkulaufzeit sind meist so getested, das man alle abgeschalten hat, das Display bei 75% Helligkeit hat … bla bla bla. Also um echte Zeiten zu erfahren helfen euch nur echte Reviews von echten Menschen.

Wie sieht es mit dem Display aus? Matt oder nicht? Na ja wenn ihr damit in der Nacht im Bett Filme schauen wollt dann nehmt so ein hochglanz Teil mit ein super geilen Auflösung. Wenn nicht dann bleibt mal ganz schnell bei einem matten.

Apropos Auflösung, ja auch hier muss Euch bewußt sein wenn ihr eine komisch klingende niedrige Auflösung habt dann wird am Ende die Qualität des Bildes auch so komisch niedrig ausfallen. Wer sich hier gar gar gar nicht auskennt, der muß unbedingt erstmal bei 2-3 einschlägigen Läden vorbei stiefeln und sich dort die Dinger vor Ort anschauen. Es geht hier nicht darum das niedrig schlecht ist und hoch besser, es geht am Ende darum was gut genug für Euch und Euer Auge ist und sich noch mit dem Geldbeutel vereinbaren läßt.

Wenn ihr schon in einem Geschäft steht dann schaut Euch gleich mal die Geräte näher an und fummelt ein wenig an den Tastaturen rum, schließlich soll ihr auf dem Ding ja auch was arbeiten. Das Ding kann die geilsten Werte haben, aber wenn ihr auf Kriegsfuß mit der Tastatur steht könnt ihr es gleich bleiben lassen.

(mal unter uns – für mich war entscheidend das ich das bescheuerte Touchpad im Bios abschalten kann – komisch aber wahr – jeder hat so seine Macken)

Also jetzt haben wir mal das drum herum aufgewühlt und in Frage gestellt. Wie schauts jetzt mit den Schnittstellen aus? Also ganz klar, wenn das gerät kein einzigen USB 3 Anschluss hat und ihr wollt damit Arbeiten … hmmm … dann seid ihr ein Einsiedler und macht keine Backups. Wenn es mehrere hat, gut, aber bitte wenigstens einen USB 3 an dem Gerät.

HDMI? Ja, das ist der flache Stecker den es auch am Fernseher gibt (falls ihr nicht noch eine alte Röhre zu Hause habt). Nicht jeder Laptop hat einen HDMI Anschluss. Braucht ihr den überhaupt? Wenn die Antwort „Ja“ ist (zwecks Beamer oder zweit Monitor) dann solltet ihr darauf achten. Hat das Gerät einen „Display Port“ dann ist es auch gut, bedeutet einfach ihr kauf noch einen kleinen Adapter dazu.

Kann aber auch gut sein das der Laptop nur einen alten VGA Stecker hat. Eure Entscheidung ob das für Euch wichtig ist.

Wenn ihr doch etwas mehr vom Laptop haben wollt und das eine oder ander Spiel doch darauf laufen soll dann müßt ihr in die Welt der Grafikchips eintauchen. Wenn das Spiel viel Werbung im TV hat und die neuste geilste Grafik hat, dann hört endlich auf meine Artikel zu lesen, es gibt nichts auf dieser Welt das Euren Gelbeutel schonen wird und auf dem das Spiel flüssig laufen wird.

Aber für einfache Spiele und Bilder, Heimvideos einmal im Jahr schneiden, etc. da tut es schon ein i5 Processor der eine GPU mit drin hat (Grafics Processing Unit). Es ist nicht mehr wie vor Jahren das man mit der „Shared Grafik“ „OnBoard“ absolut nichts anfangen konnte, das ist Geschichte. Es ist auch ein Laptop in den ihr nicht einfach mal einen enue Grafikkart kurz rein steckt, aber bei den Processoren von Intel und AMD in der oberen Liega kann mit der GPU im Chip schon allerhand anstellen.

Was ist mit der RAM und der Platte? Na ja 4 GB Ram sollten reichen. Mehr ist besser. Wer mit 2 GB und einem Windows arbeiten will darf auf keinen fall Outlook und einen Browser zur gleichen Zeit öffnen und erwarten das alles flüssig bleibt. Ja ich übertreibe ein wenig, aber ehrlich, die 2 GB werden Euch früher oder später auffallen und ärgern.

Platte eigentlich egal. Klar eine Samsung SSD Pro ist ein geiles Teil. Wenn das Geld langt, definitiv dafür entscheiden. Doch mal ehrlich, wenn ihr mit dem Rechner surft und ein paar Mails schreibt könnte auch ein Küchenbrett als Festplatte her halten.

„Mein Nachbar sagt aber mit der SSD bootet er viel schneller !!“ – richtig. Und? Wenn er läuft dann läuft er, oder? Also wenn ihr beim Arbeiten nicht auf die Geschwindigkeit der Platte angewiesen seid, spart Euch das Geld. Nicht flasch verstehen, ich rate hier niemand keine SSD zu nehmen, ich meine nur, überlegt Euch ob es für euren Gebrauch das Geld wert ist oder nicht. Die Mail flutscht genau so schnell, eure Film Downloads, etc. natürlich nicht.

Es muss auch nicht die 1 TB Platte sein. Wenn die mal gut fragmentiert ist, ist die richtig lahm. Nicht vergessen das muss auch alle auf einen Backup. Lieber die Platte etwas kleiner, weniger Müll sammeln und eine externe PLatte dazu kaufen für den Backup.

Na, jetzt hab ich doch ziemlich viel geschwafelt und doch nicht konkretes von mir gegeben. Ich hoffe wenigstens das ihr nicht wirrer seid als vor dem lesen.

Boah … nochmal zusammen fassen.

  1. Budget fest nageln
  2. Was wichtig ist und was weniger wichtig ist auflisten
  3. Im Geschäft das Ding anglotzen (oder ähnlich)
  4. Nicht mit dem Media Mark Verkäufer reden und schon gar nicht mit Tech Nik

Jetzt hab ihr einen gute Basis. Wenn ihr wirklich wenig Ahnung habt dann bleibt weg von Geräten von Acer, meidet alte Lenovos. Nehmt Euch lieber einen Asus, HP oder gar Dell.

Ja ein Medion (Aldi Laptop) ist auch ok. Aber auch die sind schlauer geworden über die Jahre. Die billigeren Geräte sind wirklich auch „billiger“.

Viel Spaß noch beim Schnäppchen jagen.

 

3 Gedanken zu „Mini Leitfaden für den Laptop“

  1. Ist schon eine Zeit her, aber trotzdem kurz ein paar Gedanken von mir
    Ich finde für User, die einigermaßen flott mit der Maus agieren ist SSD meiner Meinung nach inzwischen Pflicht. Beim Öffnen von Programmen zählt jede Sekunde. Ab bis 256GB sind die auch wirklich bezahlbar geworden.
    Was CPU betrifft stimme ich dir zu – auf die Intel Gerneration achten! Bei MM stehen immer noch Geräte mit Gerneration vier in den Regalen, bei Saturn hab ich das erste Gerät mit einem i7 der siebten Generation gesehen. Sechste sollte es aber sein. Es gibt bei den Intel CPUs auch große Unterschiede bezgl. der integrierten Grafik. Lieber ein Gerät mit einem richtig guten Intel CPU nehmen und auf extra Grafikkarte verzichten. Kostet evtl. weniger und bietet bessere Akku Laufzeit.
    Große Unterschiede gibt’s noch bei den Displays. Die Touchdisplays sind fast alle mit eingebauter Schminck- oder Rasierspielfunktion. Ich bevorzuge matte Displays und gehe zum Rasieren ins Badezimmer 😉
    Noch ein Gedanke zur Rechenleistung… Das Gehäuse hat einen erstaunlichen Einfluß darauf. Denn die CPU erzeugt ja Wärme, die von den empfindlichen Bauteilen weggeblasen werden muss. Wenn also das Gerät keine Lüfter hat, ist die Leistung auch sehr beschränkt. Super-flache Ultrabooks regeln die Leistung oft runter oder drehen den Lüfter bei Bedarf unangenehm laut hoch. Hier mal Testberichte lesen oder wenn möglich Benchmarks (z.B. Prime95) laufen lassen. Ich hatte mal eine solche Ultrabook-Baureihe in der Firma, bei der die CPU statt 2,x nur maximal bis 1,3GHz hochtaktete, egal welche Energiesparoptionen man auswählte. Doof.

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